Die Energienetze Steiermark GmbH mit Sitz in Graz, Österreich, ist für die Planung, den Bau und den Betrieb des Strom- und Gasnetzes im Großteil des Bundeslandes Steiermark zuständig. Als Tochtergesellschaft der Energie Steiermark AG ist sie Netzbetreiberin im Sinne des regulierten Teiles des Energiemarktes in Österreich.

In ihrem Netzgebiet betreibt sie neben dem umfangreichen Kabel- und Leitungsnetz für Strom und Gas auch ein Kommunikationsnetz, welches sich aus Kupfer- und Lichtwellenleitern, sowie Richtfunk- und Datenfunkstrecken zusammensetzt. Gewisse Anlagen im Strom- und Gasnetz sind zur Überwachung oder Fernsteuerung an ein zentrales Netzleitsystem angebunden. Diese Anbindungen werden aufgrund der lokalen Begebenheiten und Anforderungen mit unterschiedlichen Technologien realisiert.

Um alte Kupferleitungsverbindungen ablösen und neue dezentrale Einspeiseanlagen (z.B. PV-Anlagen) flexibel anbinden zu können, wurde das vorhandene CDMA-450-Datenfunknetz weiterentwickelt und ausgebaut. Dazu wurden zwei Datenkanäle (CDMA-450 Datenfunk- und öffentliches Mobilfunknetz) kombiniert, um ein Höchstmaß an Sicherheit und Performance zu erzielen.
Zu diesem Zweck werden in den Anlagen Industrial-Firewalls in Kombination mit CDMA-450/LTE-Modems eingesetzt. Damit werden gesicherte Verbindungen zur zentralen Leittechnik hergestellt, um die anlagenspezifische Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik an das Leitsystem anzubinden.
Im Rahmen des CDMA-SCADA-Projekts wurden in diversen Ausschreibungen und Vergaben die unterschiedlichen benötigten Komponenten (zentral und dezentral) beschafft. Dabei wurde darauf geachtet, dass man die einzelnen Komponenten in der Datenübertragungskette einfach zentral verwalten und warten kann.

Hierbei mussten speziell die dezentralen CDMA-450/LTE Übertragungsgeräte folgende Anforderungen erfüllen:

• Router mit zwei getrennten CDMA-450 und Mobilfunk-LTE-Modems und integriertem Ethernet- Switch mit VLAN-Unterstützung
• Router für LAN-to-LAN-Verbindungen mit integriertem Ethernet-Switch mit VLAN-Unterstützung
• Unkomplizierter Austausch von defekter Hardware ohne komplette Neuparametrierung
• Möglichkeit des späteren Upgrades des CDMA-450-Kanals auf LTE-450
• Zentrale Verwaltung, Reporting
• Zentral gesteuerte, stufenweise Firmware-Updates
• Anpassbare Startkonfigurationen über einen Konfigurationsserver
• Robustes Design (erweiterter Temperaturbereich, Spannungsversorgung, etc.)
• Unterstützung von diversen Firewall-Regeln auf allen Ports
• Unterstützung aktueller Verschlüsselungsstandards und -protokolle
• Möglichkeit der Anbindung an eine zentrales Authentifizierungssystem (RADIUS-Server)

Die Garderos GmbH konnte das Ausschreibungsverfahren als Bestbieter gewinnen, da ihre Router alle technischen Anforderungen erfüllten.
Die Router wurden hinsichtlich der genannten Anforderung getestet. Im Rahmen von Verbundtests wurden alle Datenübertragungsparameter definiert und für die weitere Produktion festgeschrieben.
Nach erfolgreichem Abschluss der vorbereitenden Arbeiten wurde mit der Auslieferung und dem Umbau bzw. Neubau der Anlagen im Feld begonnen.

Projektziel

Die Energienetze Steiermark GmbH muss als Energienetzbetreiber diverse Sicherheitsvorgaben für die kritischen Infrastrukturen erfüllen. Dazu gehört auch, Verbindungen über öffentliche Netze durch zeitgemäße kryptografische Maßnahmen abzusichern. Durch den eigenen Management- und Servicekanal werden bei den eingesetzten Geräten bei Bedarf Sicherheitsupdates durchgeführt und auch das geforderte Security-Logging und Reporting umgesetzt.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass durch das zentrale Management und die gleichzeitige Standardisierung der Infrastruktur, speziell während der Inbetriebnahme und im Betrieb, Kosten und Zeit eingespart werden konnten.

Herausforderung bei der Realisierung des Projekts

Die Energienetze Steiermark GmbH ist bestrebt, die Datenübertragung möglichst unabhängig durchführen zu können und somit auch selbst viel Knowhow zu erwerben. Um die Umsetzung des Projektes zu beschleunigen, wurden die Experten der Garderos GmbH bereits am Anfang intensiv in die Projektarbeit mit einbezogen. Durch die intensive, professionelle Zusammenarbeit mit Garderos wurde der Knowhow-Transfer zu den technischen Mitarbeitern zügig und nachhaltig umgesetzt.
Herausfordernd waren insbesondere die hohen Sicherheitsanforderungen, die aber durch die Flexibilität und die ausgezeichnete, professionelle Zusammenarbeit aller beteiligten Unternehmen bestens gemeistert wurden.

Was wurde erreicht?

Durch die Unterstützung von Garderos bei der Erstellung der Konfiguration gestaltet sich die Inbetriebnahme von neuen Stationen einfach und unkompliziert.
Die Erfüllung der hohen Sicherheitstandards und die Möglichkeit Anpassungen schnell durchführen zu können, sind die Energie Netze Steiermark für die Zukunft bestens gerüstet.
Die gewählte Startkonfiguration in Kombination mit dem Garderos Configuration Server (GCS) ermöglicht einen sicheren, einfachen Austausch defekter Geräte und durch die Vermeidung der Speicherung von sensiblen Informationen sind die Router vor Manipulationen bestens geschützt. Notwendige Zugangsdaten für die Erstanmeldung sind mit modernster Sicherheitstechnik geschützt.

Wolfgang Ninaus, Teamleiter Übertragungstechnik Funk und PLC:

„Meine Mitarbeiter und ich bewerten die Zusammenarbeit mit Garderos auf allen Ebenen als sehr gut. Man spürt sofort die Leidenschaft aller Mitarbeiter in der Technik und im Management und fühlt sich als Kunde wirklich verstanden und fair und professionell betreut.“